SchweineWohl im Fokus: Management großer Ferkelwürfe
In den letzten Jahren haben sich die biologischen Leistungen der Sauen kontinuierlich verbessert. Als Folge des genetischen Fortschritts, Verbesserungen im Besamungsmanagement sowie einer bedarfsgerechteren Versorgung der Sauen in der Trächtigkeit ist vor allem die Anzahl lebend geborener Ferkel stark angestiegen. Daran schließt sich allerdings als Herausforderung das Management der großen Würfe an. Ein Leitfaden des Netzwerks Fokus Tierwohl gibt Hinweise zum tierwohlgerechten Management großer Ferkelwürfe.
SchweineWohl im Fokus – Unterrichtsmaterialien zum Thema Kupierverzicht
Nach wie vor gilt die Haltung von unkupierten Schweinen als Königsdisziplin. Seit Jahren versuchen Wissenschaft und Praxis Lösungen zu finden, erfolgreich Tiere mit intakten Ringelschwänzen zu halten. Mittlerweile liegen bereits zahlreiche wissenschaftliche Erkenntnisse zu den Einflussfaktoren und erfolgversprechenden Maßnahmen bei der Haltung unkupierter Schweine vor. Dennoch gibt es kein Patentrezept zur Vermeidung von Schwanzbeißen, da es sich bei Caudophagie um ein multifaktorielles und betriebsindividuelles Problem handelt.
Durch die AG „Kupierverzicht“ des Tierwohl-Kompetenzzentrums Schwein im Rahmen des Netzwerks Fokus Tierwohl wurden Unterrichtsmaterialien zum Thema Kupierverzicht als Angebot für Lehrkräfte an landwirtschaftlichen Fach- und Berufsschulen erstellt, um das Thema Kupierverzicht in den Unterricht aufzunehmen und die Landwirtinnen und Landwirte von morgen für die Thematik zu sensibilisieren.
SchweineWohl im Fokus – Buchtenstrukturierung
Schweine sind sehr soziale Tiere, deren Zusammenleben in der Gruppe durch die Ausbildung einer festen Rangordnung geregelt wird. Sie wird kämpferisch in den ersten Tagen nach einer Gruppenzusammenstellung ermittelt, wodurch weitere Auseinandersetzungen in der Regel auf ein Minimum reduziert werden.1 Auch wenn Schweine normalerweise freundlich miteinander umgehen, lassen sich Konflikte, insbesondere um Futter, nicht ganz vermeiden, wobei rangniedere Tiere den ranghöheren ausweichen möchten.
Damit auch rangniedere Tiere ihre Bedürfnisse befriedigen und alle Verhaltensweisen möglichst ungestört ausüben können, werden Ausweich- und Rückzugsmöglichkeiten benötigt.1 Werden Verhaltensweisen der Schweine haltungsbedingt eingeschränkt, bedeutet dies Stress und Unwohlsein für die Tiere, was zu Fehlverhalten wie z. B. Schwanzbeißen führen kann.
Mithilfe einer guten Buchtenstruktur lassen sich Funktionsbereiche trennen und das Verhalten der Schweine lässt sich steuern. Voraussetzung dafür ist, dass die Bedürfnisse und das natürliche Verhalten der Tiere im Mittelpunkt stehen und für jeden Funktionskreis des Verhaltens – also für Ruhe-, Komfort-, Erkundungs-, Ausscheidungs- sowie Fress- und Trinkverhalten – ausreichend Platz in der Bucht zur Verfügung steht.
Die AG „Buchtenstruktur“ gibt Tipps zu Neu- und Umbauten.
Praktikererfahrungen zum Kupierverzicht
Nach wie vor gilt die Haltung von unkupierten Schweinen als Königsdisziplin. Viele Landwirte scheuen aufgrund der möglichen Folgen bei Schwanzbeißausbrüchen den Einstieg in den Kupierverzicht. Seit Jahren versuchen Wissenschaft und Praxis Lösungen zu finden, erfolgreich Tiere mit intakten Ringelschwänzen zu halten. Mittlerweile liegen bereits zahlreiche wissenschaftliche Erkenntnisse zu den Einflussfaktoren und erfolgversprechenden Maßnahmen bei der Haltung unkupierter Schweine vor. Trotzdem sind es vor allem Erfolgsgeschichten von Berufskolleginnen und Berufskollegen, die andere Betriebe dazu motivieren, sich mit dem Kupierverzicht auseinanderzusetzen und auf dem eigenen Betrieb selbst Erfahrungen zu sammeln. Auf Anregung der Arbeitsgruppe Kupierverzicht im Tierwohl-Kompetenzzentrum Schwein haben Tierwohlmultiplikator:innen mit Betriebsleiter:innen über Erfolge und Misserfolge auf ihrem Weg zum Kupierverzicht gesprochen.
Kupierverzicht
Das Kürzen der Schwänze von Saugferkeln wurde in der konventionellen Tierhaltung lange als wirksamste Methode gegen Schwanzbeißen (Caudophagie) praktiziert. Nach den EU-rechtlichen Vorschriften und den Vorgaben des deutschen Tierschutzgesetzes ist dies aber nur in begründeten Ausnahmefällen erlaubt, wenn andere Maßnahmen, die Umwelt- und Haltungsbedingungen (insbesondere Management, Unterbringung, Bestandsdichte etc.) berücksichtigen, nicht greifen.
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Ferkelkastration
Ab dem 01.01.2021 ist die betäubungslose Ferkelkastration laut Tierschutzgesetz verboten.
Die Zeit, die den Sauenhaltern und Mästern noch bis zur Umstellung auf eine der zulässigen Alternativen bleibt, läuft. Wer in den Vorbereitungen auf die entsprechenden betrieblichen Veränderungen noch Investitionen tätigen, das weitere Vorgehen in der Handelskette zwischen Ferkelerzeugern und Mästern abstimmen oder eventuell einen Sachkundenachweis erwerben muss, sollte sich zeitnah entscheiden.
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