Tiergesundheit durch Impfen sicherstellen – wie mache ich es richtig?
Impfungen sind ein wichtiges Instrument, um die Tiergesundheit aufrecht zu erhalten und zu verbessern. Sie stellen eine prophylaktische Maßnahme dar, um Infektionen mit Krankheitserregern zu vermeiden. Zusätzlich trägt die regelmäßige Durchführung von Impfungen dazu bei, die Verbreitung von Zoonoseerregern zu verringern. Sie sind weiterhin ein wichtiger Bestandteil der Tierseuchenbekämpfung. So ist die Impfung gegen Newcastle Disease in der Haltung von Masthühnern verpflichtend.
Der Leitfaden des Tierwohl-Kompetenzzentrums Geflügel zeigt die wichtigsten Aspekte von Impfmaßnahmen bei Masthühnern.
Wie wird das Masthuhn aktiv? - Möglichkeiten der Haltungsanreicherung bei Masthühnern
Der Begriff Tierwohl umfasst nicht nur die Tiergesundheit, sondern auch das Ausbleiben von negativen Emotionen wie Angst und Stress, sowie das Ausleben von arteigenem Verhalten. Unter naturnahen Bedingungen nimmt bei Hühnern vor allem das Nahrungsaufnahme- und Erkundungsverhalten, ebenso wie das Staubbaden einen Großteil des Tages ein. In der reinen Stallhaltung haben die Tiere jedoch einfachen Zugang zum Futter und zeigen unter anderem dadurch weniger Erkundungsverhalten.
Zudem bietet die reine Bodenhaltung keine Möglichkeit zum Aufbaumen. Somit kann dem arteigene Ruheverhalten nur in Teilen nachgegangen werden.
Daher wurden in den letzten Jahren unterschiedlichste Ansätze erprobt, um die Haltungsumwelt der Tiere anzureichern. Durch den Einsatz von Beschäftigungsmaterial soll hierbei das Erkundungsverhalten der Masthühner angeregt werden, während Strukturelemente ein Aufbaumen ermöglichen. Ziel der Haltungsanreicherung ist somit, das Wohlbefinden der Tiere zu verbessern. Im Folgenden sollen diese Ansätze vorgestellt werden.
GeflügelWohl im Fokus - So bleibt der Darm bei Masthühnern gesund und stabil
Die in der Hühnermast hohen Tierleistungen lassen sich nur mit gesunden Tieren erzielen. Dabei kommt der Darmgesundheit eine wichtige Rolle zu, denn der Darm ist ein wichtiger Bestandteil des Immunsystems. Die Grundlage für einen gesunden Darm bildet ein stabiles Darmmikrobiom, auch als Darmflora bezeichnet. Man versteht darunter Billionen von Mikroorganismen, die auf der Darmschleimhaut leben und zusammen mit dem Darm ein komplexes Mikro-Ökosystem bilden. Ein stabiles Darmmikrobiom entsteht, wenn sich der Darm von Beginn an zügig entwickelt und möglichst wenige Störfaktoren auf das leistungsstarke, aber sensible Ökosystem einwirken. Störfaktoren wie Stress oder eine unausgewogene Fütterung führen zu einer negativ veränderten Zusammensetzung der Darmflora. Die Darmwand wird durchlässiger für unerwünschte Stoffe, was gesundheitliche Folgen nach sich ziehen kann.
Ein Leitfaden soll die Vielzahl an Einflussfaktoren aufzeigen, die sich negativ auf die Darmstabilität auswirken können. Interessierte erhalten Tipps, wie sie frühzeitig Hinweise für Infektionen, als auch Verschiebungen in der Zusammensetzung der Darmorganismen, erkennen.
EiKoTiGer – Erhebung von Tierschutzindikatoren leicht gemacht?
Interview mit Dr. Daniel Gieseke vom Fachbereich Nutztierethologie und Tierhaltung, Universität Kassel
Nach Tierschutzgesetz § 11 (8) sind Geflügelhalter*innen angehalten, regelmäßig tierbezogene Merkmale in ihren Herden zu erheben und auszuwerten. Doch welche Indikatoren geben im Stall Auskunft über Tiergesundheit und Verhalten?
Als Hilfestellung veröffentlichte das KTBL 2016 einen Leitfaden zur Indikatorerhebung für Halter*innen von Jung- und Legehennen, Masthühnern und Mastputen. Fragen wie „Ist das System in der Praxis anwendbar?“ und „Wann sind Ergebnisse als gut oder schlecht einzuordnen?“ blieben jedoch zunächst offen.
Diesen Fragestellungen widmete sich nun das Projekt EikoTiGer (Eigenkontrolle Tiergerechtheit). Im Interview gibt Dr. Daniel Gieseke (Fachbereich Nutztierethologie und Tierhaltung, Universität Kassel) Auskunft über seine Arbeit im Projekt. Dabei berichtet er über Praxistauglichkeit, Auswertungsverfahren so wie Vor- und Nachteile des Systems und gewährt Einblicke in seine Zusammenarbeit mit Geflügelhaltern und -halterinnen.
Erhöhte Sitzmöglichkeiten für Masthühner in der Diskussion
Nachlese EuroTier digital: Das Netzwerk Fokus Tierwohl organisierte Diskussionsrunde zu erhöhten Sitzebenen für Masthühner.
Anreicherung der Haltungsumgebung
Möglichkeiten zur Anreicherung der Haltungsumgebung nehmen in der Diskussion um mehr Tierwohl bei Geflügel eine zentrale Rolle ein. Bei Mastgeflügel bieten sich dafür Elemente wie beispielsweise erhöhte Ebenen an, die den Tieren ein dem arteigenen Verhalten angemessenes Ruhen in erhöhter Position ermöglichen und gleichzeitig als Rückzugsort dienen können. Bereits zur EuroTier digital organisierte und moderierte die Geschäftsstelle des Tierwohl-Kompetenzzentrums Geflügel mit Sitz an der Landwirtschaftskammer (LWK) Niedersachsen eine Diskussionsrunde zum Thema „Erhöhte Sitzebenen für Masthühner“. Vier Fachexperten, Dr. Julia Malchow vom FLI, Stefan Teepker, Hühnermäster und Geschäftsführer der sprunGTische GmbH, Felix Wesjohann von der Brüterei Weser-Ems und Silke Schierhold, Geflügelfachberaterin an der LWK Niedersachsen, stellten die Vorteile einer strukturierten Haltungsumgebung für die Masthühner heraus. Erhöhte Ebenen bieten den Tieren die Möglichkeit dem arteigenem Verhalten entsprechend aufzubaumen und sich bei Bedarf auch zurückzuziehen – sowohl auf die Ebenen als auch darunter. Lichtzonen lassen sich tages- und jahreszeitabhängig damit ebenfalls realisieren.
Ergänzend zu diesem ersten thematischen Aufschlag zur EuroTier digital produzierte das Netzwerk Fokus Tierwohl nun auch ein Fachvideo zum Thema „Erhöhte Ebenen in der Hühnermast“. Es ist geplant, das Video entsprechend der fortschreitenden Erkenntnisse und Erfahrungen in den MuD-Vorhaben nach und nach zu erweitern und damit auch neue Informationen den geflügelhaltenden Betrieben kurzfristig zur Verfügung zu stellen.