Klima
5.2 Temperaturregulation
Sauen und Ferkel haben einen unterschiedlichen Wärmebedarf. Während Sauen nur kurz vor und zum Teil während der Geburt einen erhöhten Wärmebedarf haben, kommt es danach darauf an, den Wärmeüberschuss der hochleistenden Tiere abzuleiten. Im Zeitraum um die Geburt wird somit ein wärmerer und ggf. planbefestigter Boden bevorzugt.43 Gibt es im hinteren Liegebereich des Kastenstandes eine Heizung, so muss die Heizung in jeder Bucht separat gesteuert werden können (Abb. 62). Der Vorteil bei diesem System besteht darin, dass die Ferkel auf einen angewärmten Boden geboren werden. Im Verlauf der Laktation steht die Wärmeableitung bei den Sauen im Vordergrund. Hierbei helfen Beton- und/oder Gussroste.
Perpektivisch ist eine aktive Kühlung wünschenswert, nach heutiger Technik ist nur eine passive Kühlung über die Wärmeleiteigenschaften der verwendeten Bodenmaterialien möglich.
Achtung: Eine ungeeignete Temperaturgestaltung führt dazu, dass mit erhöhten Saugferkelverlusten durch häufige Liegepositionswechsel der Sau zu rechnen ist.
Die Anforderungen sind in den Ausführungshinweisen zur TierSchNutztV weiter definiert worden (Stand 05/2023):
IIn Neu- und Umbauten sind Kühleinrichtungen wie z. B. Erdwärmetauscher, Kühlpads, Vernebelungsanlagen sowie mit Feuchtigkeit auf das Tier einwirkende Einrichtungen wie Duschen oder Suhlen oder Bodenkühlung vorzuhalten.
IIn Altbauten ist als Mindestmaßnahme sicherzustellen, dass durch eine ausreichende Luftrate, bei entsprechend niedriger Temperatur der Zuluft, eine Verminderung der Wärmebelastung gewährleistet wird. Hierzu können beispielsweise mobile Rotationszerstäuber eingesetzt werden. Alternativ kann den Schweinen eine lokale Kühlungsmöglichkeit mittels einer sogenannten Mikrosuhle (siehe dazu: https://www.mud-tierschutz.de/schweine/schwanzbeissen/stallklima) angeboten werden.