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Nachhaltige, biodiversitätsfördernde Weidehaltung von Rindern in Schleswig-Holstein

EIP Projekt NaBiWei

Die Weidehaltung von Rindern ist ein wichtiger Baustein für Tierwohl, Klimaschutz und Artenvielfalt. Gleichzeitig bringt sie Herausforderungen mit sich – etwa bei der Tiergesundheit, beim Parasitenmanagement oder in der züchterischen Weiterentwicklung geeigneter Rassen. Genau hier setzt das Projekt NaBiWei an, das im Rahmen der Europäischen Innovationspartnerschaft (EIP) durch die EU und das Land Schleswig-Holstein gefördert wird.

Ziel des Projekts ist es, die Weidehaltung zukunftsfähiger zu gestalten. Dazu werden drei zentrale Themenfelder bearbeitet:

  • Anthelminthika und Biodiversität: Untersucht wird, wie Entwurmungsmittel die Flora und Fauna auf Weiden beeinflussen. Ziel ist ein Behandlungskonzept, das sowohl Tierwohl als auch Naturschutz fördert.
  • Tiergesundheit und Parasitenbelastung: An verschiedenen Standorten und mit unterschiedlichen Rinderrassen werden umfassende Daten zu Haltung, Leistung und Gesundheit erhoben, um praxisnahe Empfehlungen abzuleiten.
  • Genomische Zuchtprogramme: Für die Rasse Holstein Friesian wird ein spezieller Indexzuchtwert für die Weide entwickelt, der auf der Weidebullenkarte der Rinderzucht Schleswig-Holstein eG aufbaut. So erhalten Landwirte die Möglichkeit, gezielt auf Weidetauglichkeit zu selektieren. Parallel dazu wird die bedrohte Rasse Deutsches Shorthorn genomisch charakterisiert und durch eine enge Zusammenarbeit mit Dänemark erstmals in verwandtschaftliche Beziehungen zu anderen Shorthornpopulationen gesetzt. Dadurch soll ihre Nutzung in der extensiven Weidehaltung und im Naturschutz langfristig gesichert werden.

Ergänzend erfasst eine Online-Umfrage unter Milchviehhalter*innen den aktuellen Stand der Weidehaltung in der Praxis.

Zur Umfrage

Langfristig möchte NaBiWei landwirtschaftliche Betriebe durch neue Erkenntnisse und züchterische Werkzeuge dabei unterstützen, Weidehaltung noch tiergerechter, nachhaltiger und biodiversitätsfördernder umzusetzen.

Weitere Informationen zum Projekt