
Mehr Gesundheit für Kühe – weniger Antibiotika
Das Projekt VerLak zeigt neue Wege für die Milchviehhaltung
Die Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern (LFA) startete gemeinsam mit der Frankenförder Forschungsgesellschaft und dem Institut für Fortpflanzung landwirtschaftlicher Nutztiere Schönow am 1. Januar 2021 das MuD Tierschutz-Projekt "Verlängerung der Laktationsperiode und selektives Trockenstellen zur Minimierung des Antibiotikaeinsatzes bei Milchkühen" mit dem Ziel, durch eine Kombination zweier innovativer Managementverfahren eine Minimierung des Antibiotikaeinsatzes in der Milchviehhaltung zu erreichen. Diese umfassen die Verlängerung der Laktationsperiode und das betriebsspezifische selektive Trockenstellen. Die Verlängerung der Laktationsdauer führt zu weniger Geburten pro Kuh und Betrieb und soll zur Verringerung der kritischen Phasen (Kalbung und 1. Laktationsmonat) mit höherem Erkrankungsrisiko sowie zu einer geringeren Milchleistung zum Trockenstellen beitragen. Damit verringern sich automatisch die Anzahl der Trockenstehperioden in der Gesamtnutzungsdauer je Kuh und somit auch die Maßnahmen (Mastitis-Prophylaxe) zum Trockenstellen. Es wurden 12 Betriebe, u.a. 6 Testherden, für das Projekt akquiriert.
Unmittelbares Ziel des Vorhabens war es, praxisgeeignete Konzepte und Methoden zur Verringerung des Antibiotikaeinsatzes in der Milchviehhaltung einzuführen.
Kühe gesund halten und dabei gute Milchleistungen erzielen – das ist eine große Herausforderung in der modernen Landwirtschaft. Besonders rund um die Kalbung gibt es viele Probleme. In dieser Zeit werden oft viele Medikamente eingesetzt.
Ziel war es, den Einsatz von Antibiotika zu verringern und gleichzeitig das Wohl der Tiere zu verbessern.
Dafür wurde ein neues Werkzeug entwickelt: der TBS-Rechner.
Mit ihm kann jeder Betrieb für jede Kuh den besten Zeitpunkt für die erste Besamung berechnen. So wird jede Kuh individuell betrachtet – und nicht nach dem Schema „alle gleich“.
Die Ergebnisse sind beeindruckend:
- Kühe wurden mit weniger Besamungen tragend.
- Die Tiere blieben länger in Laktation – ohne Leistung zu verlieren.
- Die Körperkondition war besser.
- Es gab weniger kritische Krankheitsphasen.
- Der Antibiotikaverbrauch konnte gesenkt werden.
Und das Wichtigste: Die Gesundheit der Kühe litt nicht unter den längeren Zwischenkalbezeiten. Im Gegenteil – in vielen Fällen profitierten die Tiere sogar.
VerLak macht deutlich: Eine tierindividuelle Besamung kann Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und Tierwohl verbinden.