Folgeerkrankungen
6.1 Fußballenveränderungen
Auch wenn die Entstehung von Fußballenentzündungen auf verschiedene Faktoren zurückgeführt werden kann, ist einer der Hauptfaktoren eine zu feuchte Einstreu. Feuchte Exkremente, die in Verbindung mit einer schlechten Darmgesundheit auftreten, erhöhen hier das Risiko und somit das Auftreten von Fußballenentzündungen. Bereits nach 48 Stunden auf feuchter Einstreu entstehen erste Risse (Mikroläsionen) in der Haut des Fußballens. Diese sind Eintrittspforten für pathogene Erreger.
Die Veränderungen an den Fußballen, die bei Puten auftreten, reichen von vermehrter Verhornung (Hyperkeratosen), Schäden der oberen Hautschicht (epidermale Erosionen / Epithelnekrosen) bis zu tiefgreifenden Geschwüren und Abszessen. Je größer die Läsionen und Veränderungen an den Fußballen ist, desto höher das Risiko, dass die Veränderungen für die Tiere mit Schmerzen verbunden sind.
Bild 1: Abbildung xy: Beginnende Punktförmige Läsion am Fußballen (Quelle: Hochschule Osnabrück, StanGe).
Bild 2: Abbildung xy: Großflächige Läsion, die einen Großteil des Fußballens mit einbezieht (Quelle: Hochschule Osnabrück, StanGe).
Auf trockener Einstreu können die Läsionen aber unter Narbenbildung auch wieder abheilen. Eine Narbenbildung ist dadurch zu erkennen, dass die Haut des Fußballens heller ist und das Schuppenmuster fehlt.
Bild 3: Abbildung xy: An diesem Fuß ist die Läsion vollständig abgeheilt. Das Narbengewebe im linken Bereich des Fußballens ist deutlich am fehlenden Schuppenmuster zu erkennen (Quelle: Hochschule Osnabrück, StanGe).
Es empfiehlt sich, auch bereits während des Durchganges in regelmäßigen Abständen zu erfassen, wie es um die Fußballengesundheit in der Herde bestellt ist. Eine Anleitung hierzu bietet der Leitfaden der KTBL zur Erfassung von Indikatoren im Rahmen des betrieblichen Eigenkontrolle oder die entsprechenden Online-Schulung (Kurs: Kurs Mastputen (ktbl.de)).
Bilder zu den Fußballenläsionen fehlen
6.2 Brusthautveränderungen
Kranke Tiere, die von einer Darminfektion betroffen sind, ruhen vermehrt. Längere Ruhezeiten ggf. in Verbindung mit feuchter Einstreu begünstigen die Entstehung von Brusthautveränderungen.
An der Brusthaut können unterschiedliche Formen von Brusthautveränderungen auftreten. Man unterscheidet zwischen Brust-Buttons und Brustblasen:
Brust-Buttons, auch als Brustknöpfe bezeichnet, sind Entzündungen oder Infektionen ausgehend von Federfollikeln, die zu abgerundeten, hervortretenden Verhärtungen der Brusthaut führen. Es handelt sich meist um oberflächliche Veränderungen der Brusthaut, bei der die tieferliegende Muskulatur von der Entzündung nicht betroffen ist.
Brust-Blasen sind mit einer klaren Flüssigkeit gefüllte Umfangsvermehrungen unter der Brusthaut. Im Fall einer bakteriellen Infektion können die Brustblasen aber auch mit Eiter gefüllt sein. Zudem kann die Entzündung auch auf das umliegende Gewebe übergreifen.
Da die Brustblasen häufiger bei Hähnen als bei Hennen auftreten sind sie bei Hähnen auch einer der Indikatoren, die im Rahmen des Gesundheitskontrollprogrammes erhoben werden.
Auch die Erfassung von Brusthautveränderungen kann dem Leitfaden der KTBL zur Erfassung von Indikatoren im Rahmen des betrieblichen Eigenkontrolle oder der entsprechenden Online-Schulung (Kurs: Kurs Mastputen (ktbl.de)) entnommen werden.
Bild fehlt vom Brust Button
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