SchweineWohl im Fokus - Durch die richtige Buchtenstrukturierung in der Ferkelaufzucht und Mast Konflikte vermeiden
Ergebnisse der Arbeitsgruppe „Buchtenstruktur“ des Tierwohl-Kompetenzzentrums Schwein
- Christoph Becker, Landwirt (Impulsbetrieb Tierwohl)
- Dr. Veronika Drexl, SchweineSpezialBeratung Schleswig-Holstein e.V.
- Carmen Fögeling, Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen
- Svenja Opderbeck, Universität Hohenheim
- Wilhelm Schulte-Remmert, Landwirt (Impulsbetrieb Tierwohl)
- Christoph Selhorst, Landwirt
- Dr. Manfred Weber, Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau Sachsen-Anhalt
- Rudolf Wiedmann, freier Berater
- Dr. Sabine Schütze, Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen
- Laura Schönberg, Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen
- Sandra Terletzki, Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen
Förderhinweis
Dieses Dokument wurde im Ramen des Verbundprojektes Netzwerk Fokus Tierwohl, Förderkennzeichen 28N-4-013-01 bis 28N-4-013-17, durch die Arbeitsgruppe „Buchtenstruktur" des Tierwohl-Kompetenzzentrums Schwein erarbeitet und durch DLG e.V und FiBL Deutschland e.V. methodisch-didaktisch aufbereitet.
Das Verbundprojekt der Landwirtschaftskammern und landwirtschaftlichen Einrichtungen aller Bundesländer hat das Ziel, den Wissenstransfer in die Praxis zu verbessern, um rinder-, schweine- und geflügelhaltende Betriebe hinsichtlich einer tierwohlgerechten, umweltschonenden und nachhaltigen Nutztierhaltung zukunftsfähig zu machen.
Das Projekt wird gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aufgrund eines Beschlusses de Deutschen Bundestages.
Alle Informationen und Hinweise ohne jede Gewähr und Haftung.
Herausgeber
DLG e.V.
Fachzentrum Landwirtschaft
Eschborner Landstraße 122
60489 Frankfurt am Main
FiBL Deutschland e.V.
Bereich Tierwohl
Kasseler Straße 1a
60486 Frankfurt am Main
Stand: 01/2023
© 2023
Vervielfältigung und Übertragung einzelner Textabschnitte, Zeichnungen oder Bilder (auch für den Zweck der Unterrichtsgestaltung) sowie Bereitstellung des Merkblattes im Ganzen oder in Teilen zur Ansicht oder zum Download durch Dritte nur nach vorheriger Genehmigung durch die fachlich zuständige Geschäftsstelle des Tierwohl-Kompetenzzentrums und DLG e.V., Servicebereich Marketing, Tel. +49 69 24788-209, [email protected]
| Einleitung | |
| 1 | Empfehlung für Neubauten |
| 1.1 | Gruppengröße |
| 1.2 | Platzangebot je Tier |
| 1.3 | Bodengestaltung |
| 1.4 | Fütterung |
| 1.5 | Luftführung |
| 1.6 | Einstreu |
| 1.7 | Temperatur |
| 2 | Empfehlungen für Umbauten |
| 2.1 | Gruppengröße |
| 2.2 | Platzangebot je Tier |
| 2.3 | Gestaltung des Kotbereiches |
| 2.4 | Gestaltung des Liegebereiches |
| 2.5 | Temperatur |
| 2.6 | Tipps zur Umsetzung |
| 3 | Beispiele für eine mögliche Buchtenstruktur |
| Literaturverzeichnis |
Einfaches Textelement
Eine regelmäßige und qualifizierte Klauenpflege ist ein wichtiges Standbein der Tiergesundheit von Milchkühen. Dabei sollte routinemäßige Pflege vor der Behandlung der Klauenerkrankungen stehen. Regelmäßige fachgerechte Klauenpflege ist eine präventive Maßnahme und hilft Einschränkungen des Tierwohls durch zu spätes Handeln zu minimieren.
Klauenpflege im Sinne einer Prophylaxe rechnet sich ökonomisch – die Qualifikation der Pflegenden vorausgesetzt – immer. Trotzdem wird in der Praxis nicht immer rechtzeitig gehandelt. Wie Klauenpflege organisiert und in den Betriebsablauf integriert werden kann, soll in diesem Leitfaden behandelt werden. Eine standardisierte Vorgehensweise, die feste Termine definiert, kann bei der Klauenpflege für mehr Konsequenz im Handeln sorgen.
Den Betrachtungen liegt beispielhaft ein Betrieb mit 120 melkenden Kühen zugrunde. Dabei führen folgende Entscheidungen zu unterschiedlichen Konzepten für die Organisation und Integration der Klauenpflege:
- Wird die Klauenpflege selbst oder über einen Dienstleister bzw. in einer Kombination aus beidem erledigt?
- Wird Herden- oder Einzeltierklauenpflege durchgeführt?
- Wie häufig bzw. in welchem Intervall erfolgt die Klauenpflege?
Die Optimierung des Tierverkehrs im Vorfeld und bei der Klauenpflege trägt maßgeblich zur persönlichen und innerbetrieblichen Akzeptanz bei. Dabei wird auch die „Lust“, Klauen zu pflegen, gesteigert. Die Klauenpflege als fester Bestandteil der tierpflegerischen Tätigkeiten lässt sich so leichter etablieren. Dem Standort und der Ausgestaltung des Klauenpflegeplatzes kommt dabei eine wichtige Rolle zu.
(Grafik nicht maßstabsgetreu)
(Grafik nicht maßstabsgetreu)
Textelement mit Bildern
Eine zeitnahe Reaktion bei Abweichungen im Bewegungsbild eines Rindes ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor in Betrieben mit guter Klauengesundheit.
Wo immer möglich, sollte der Klauenpflegestand fest installiert sein. Zusammen mit der Zutriebseinrichtung, dem Vorwartebereich und dem Austriebsbereich stellt er eine funktionale Einheit dar. Für den Technisierungsgrad gibt es dabei keine abschließenden Empfehlungen – angepasst an die betrieblichen Gegebenheiten stehen alle Varianten offen. Die bauliche Nähe zur Separationseinrichtung (i. d. R. nach dem Melkstand / AMS) ist mit Blick auf Problemtiere sinnvoll. Da die Bereiche für kranke und frisch abgekalbte Kühe in kurzer Entfernung zum Melkbereich angeordnet sein sollten, bietet sich eine Anbindung daran an. Wird eine Kuh im Melkstand als behandlungsbedürftig identifiziert, sollte sie von einer Person auf kurzem Weg in den Klauenpflegestand geleitet werden können. Bei automatischen Melksystemen und auch in manchen Melkständen besteht die Möglichkeit, Tiere die separiert werden sollen, vorab auszuwählen. Bei Neubauten sollte der Standort des Klauenpflegestandes unter Berücksichtigung der genannten Aspekte bereits bei der Planung vorab festgelegt werden.
Nachfolgend sind zwei Beispiele aufgezeigt, wie der Standort des Klauenpflegestandes bei der externen und der eigenen Klauenpflege gewählt werden kann (Abb. 3 & 4). Bei der Eigenbestandsklauenpflege ist der Klauenpflegestand fest installiert. In diesem Bereich eignet sich eine gummierte Lauffläche, um den Tieren zusätzlichen Halt zu geben. Strom- und Wasseranschluss sowie die Aufbewahrung für Werkzeug und Materialien sollten in der Nähe geplant werden.
Textelement mit eingebettetem externen Weblink (orange)
Die Tierbeobachtung ist en selbstverständlicher Teil der täglichen Stallroutine. Hier sind einige Tipps, um Sie bei der Tierbetreuung zu unterstützen:
Planen Sie für die Tierbeobachtung ausreichend Zeit ein, sodass Ihnen kein Tier bei der Beobachtung entgeht. Die Tierbeobachtung muss zusätzlich zu den sonstigen Routinearbeiten mindestens einmal, besser zweimal täglich eingeplant werden. Auffällige Tiere sollten darüber hinaus mehrfach beobachtet werden, um bei Bedarf schnell handeln zu können.
Der beste Zeitpunkt für die Tierbeobachtung ist:
- während der Aktivitätszeiten am Vor- oder Nachmittag
- bei rationierter Fütterung mit einem Tier : Fressplatzverhältnis 1:1: auch während der Fütterungszeit, wenn alle Tiere in Bewegung sind
- bei Befürchtung eines Schwanzbeißausbruchs: auch während der Ruhephase am Tag
Während der Aktivitäts- oder Fütterungszeit liegende Tiere müssen aufgetrieben werden.
Beobachten Sie das Aktivitäts-, Futter- und Wasseraufnahmeverhalten sowie das Verhalten in der Gruppe und die äußere Erscheinung der Tiere. Ob alle Schweine fressen, können Sie anhand der gefüllten Bäuche erkennen. Sind dagegen die Flanken eingefallen, deutet dies auf eine verringerte Futteraufnahme hin. Eingefallene Flanken erkennt man am besten am liegenden Tier. Hilfreich ist es, auffällige Tiere zu markieren, um sie im weiteren Verlauf gezielt beobachten und ggf. separieren oder behandeln zu können.
Eine Änderung von Routinen hilft dabei, Veränderungen leichter zu erkennen. Wechseln Sie beispielsweise die Reihenfolge oder den Zeitpunkt Ihres Kontrollganges. Auf diese Weise können Sie die Tiere auch in Phasen beobachten, in denen Sie sie sonst nicht zu Gesicht bekommen. Wichtig ist auch, die Tiere nicht nur gruppenweise oder einzeln zu beobachten, sondern sowohl bei der Interaktion in der Gruppe als auch als Einzeltier.
Risikogruppen bedürfen besonderer Aufmerksamkeit und entsprechend höherer Beobachtungsintensität und -häufigkeit. Gleiches gilt für sogenannte „,kritische Kontrollpunkte", z. B. nach dem Umstallen, nach einem Futterwechsel und in speziellen Situationen wie etwa bei harten Wetterumschwüngen.
Die Tiere können vom Kontrollgang aus beobachtet werden, wenn alle Tiere so sicher zu erfassen sind. Ist die Erfassung der gesamten Tiergruppe auf diese Weise nicht möglich, muss der Beobachter sich in die Bucht begeben. Bei Großgruppen ist der Gang in und durch die Bucht unumgänglich.
Tauschen Sie sich von Zeit zu Zeit mit einem Berater oder Ihrem Tierarzt aus. Auf diese Weise hinterfragen Sie Ihre Routinen und erhalten manch wertvollen Hinweis auf Vorgänge, die Ihnen alleine vielleicht entgangen wären.
Um die eigenen Fähigkeiten bei der Tierwohlbeurteilung schulen und verbessern zu können, bietet das KTBL kostenlose Online-Schulungen an.
Textelement mit eingebettetem internen Weblink (grün)
Die Tierbeobachtung ist en selbstverständlicher Teil der täglichen Stallroutine. Hier sind einige Tipps, um Sie bei der Tierbetreuung zu unterstützen:
Planen Sie für die Tierbeobachtung ausreichend Zeit ein, sodass Ihnen kein Tier bei der Beobachtung entgeht. Die Tierbeobachtung muss zusätzlich zu den sonstigen Routinearbeiten mindestens einmal, besser zweimal täglich eingeplant werden. Auffällige Tiere sollten darüber hinaus mehrfach beobachtet werden, um bei Bedarf schnell handeln zu können.
Der beste Zeitpunkt für die Tierbeobachtung ist:
- während der Aktivitätszeiten am Vor- oder Nachmittag
- bei rationierter Fütterung mit einem Tier : Fressplatzverhältnis 1:1: auch während der Fütterungszeit, wenn alle Tiere in Bewegung sind
- bei Befürchtung eines Schwanzbeißausbruchs: auch während der Ruhephase am Tag
Während der Aktivitäts- oder Fütterungszeit liegende Tiere müssen aufgetrieben werden.
Beobachten Sie das Aktivitäts-, Futter- und Wasseraufnahmeverhalten sowie das Verhalten in der Gruppe und die äußere Erscheinung der Tiere. Ob alle Schweine fressen, können Sie anhand der gefüllten Bäuche erkennen. Sind dagegen die Flanken eingefallen, deutet dies auf eine verringerte Futteraufnahme hin. Eingefallene Flanken erkennt man am besten am liegenden Tier. Hilfreich ist es, auffällige Tiere zu markieren, um sie im weiteren Verlauf gezielt beobachten und ggf. separieren oder behandeln zu können.
Eine Änderung von Routinen hilft dabei, Veränderungen leichter zu erkennen. Wechseln Sie beispielsweise die Reihenfolge oder den Zeitpunkt Ihres Kontrollganges. Auf diese Weise können Sie die Tiere auch in Phasen beobachten, in denen Sie sie sonst nicht zu Gesicht bekommen. Wichtig ist auch, die Tiere nicht nur gruppenweise oder einzeln zu beobachten, sondern sowohl bei der Interaktion in der Gruppe als auch als Einzeltier.
Risikogruppen bedürfen besonderer Aufmerksamkeit und entsprechend höherer Beobachtungsintensität und -häufigkeit. Gleiches gilt für sogenannte „,kritische Kontrollpunkte", z. B. nach dem Umstallen, nach einem Futterwechsel und in speziellen Situationen wie etwa bei harten Wetterumschwüngen.
Die Tiere können vom Kontrollgang aus beobachtet werden, wenn alle Tiere so sicher zu erfassen sind. Ist die Erfassung der gesamten Tiergruppe auf diese Weise nicht möglich, muss der Beobachter sich in die Bucht begeben. Bei Großgruppen ist der Gang in und durch die Bucht unumgänglich.
Tauschen Sie sich von Zeit zu Zeit mit einem Berater oder Ihrem Tierarzt aus. Auf diese Weise hinterfragen Sie Ihre Routinen und erhalten manch wertvollen Hinweis auf Vorgänge, die Ihnen alleine vielleicht entgangen wären.
Um die eigenen Fähigkeiten bei der Tierwohlbeurteilung schulen und verbessern zu können, bietet das KTBL kostenlose Online-Schulungen an.
Hinweis Box ohne Zeichen
Erster Klauenpflegetermin beim Jungrind ist beim Erreichen der Zuchtreife. Grundsatz: Zuchtreife ist auch Pflegereife
Pflegeintervall: 1 Pflegetermin je 3.000 kg Milchleistung
Hinweis Box mit Paragraphen Version 2 §-Symbol größer - neu v13 als icon Group
Aufklappbares Textelement
Die Trennung von den Artgenossen ist nötig, wenn
- das Schwein sich in der Gruppe nicht mehr behaupten kann:
- Tier wird von Buchtengenossen attackiert > vermehrt Kratzer und Beißspuren sichtbar
- Tier wird von lebenswichtigen Ressourcen abgedrängt (z. B. Wegbeißen am Trog, kein Liegeplatz in der Gruppe)
- ungehindertes Saufen und Fressen nicht möglich ist, entweder weil es sich gegenüber Buchtengenossen nicht behaupten kann oder weil eine Erkrankung oder Verletzung dies verhindert
Hinweis: In Großgruppen erschweren größere Entfernungen bzw. weite Laufwege die Erreichbarkeit der Fütterungs- und Tränkeeinrichtungen für kranke Tiere - das Tier in einer Krankenbucht schneller gesund wird, da es sich ausruhen kann
- der Liegekomfort der Standardbuchten nicht für Schweine geeignet ist, die krankheitsbedingt länger liegen und/oder bestimmte Körperpartien entlasten müssen
- die Ausstattung der Standardbucht resp. die Stalllufttemperatur dem erkrankten Schwein keine angemessene Thermoregulation ermöglicht
- das erhöhte Ruhe- und Rückzugsbedürfnis des erkrankten Schweines in der Gruppenbucht nicht gedeckt werden kann
- durch den Verbleib in der Gruppe zusätzliche Schmerzen und Leiden zu erwarten sind, z. B. Schwanzverletzungen
- zur klinischen Untersuchung und Diagnostik
- zur Erstellung eines Behandlungsplans
- wenn Zweifel an der Behandlungswürdigkeit bestehen
- wenn keine Besserung oder eine Verschlechterung des Gesundheitszustandes eintritt
- wenn Unsicherheit besteht, ob ein vernünftiger Grund für eine Tötung (= Nottötung) vorliegt
- wenn eine Verletzung oder Erkrankung vorliegt, die große Schmerzen oder Leiden verursacht, und wenn es keine andere praktikable Möglichkeit gibt, diese Schmerzen oder Leiden zu lindern
- wenn trotz intensiver Pflege und üblicher Behandlung keine Heilung zu erwarten ist
- wenn keine Möglichkeit einer Notschlachtung besteht
Ist eine Nottötung erforderlich, muss diese so schnell wie möglich erfolgen.
Zu Kapitel 6 - unverzügliche Tötung
Sauen und Absetzferkel werden nach der Genesung wieder in ihre Gruppe integriert. Mastschweine verbleiben in der Regel trotz Heilung bis zur Schlachtung in der Krankenbucht. So werden unnötige Rangkämpfe vermieden.
Textelement mit einfacher Tabelle
Die Bewegungsbuchten bilden eine Brücke zwischen dem konventionellen Ferkelschutzkorb und der freien Abferkelung. Sie bieten dabei Vorteile wie auch Nachteile, die die Umfrageteilnehmenden, wie in Tabelle 1 dargestellt, skizzierten. Es überrascht nicht, dass die Steigerung der Bewegungsfreiheit für die Sau am häufigsten als positiver Aspekt der Bewegungsbuchten genannt wurde. Bei den Einschätzungen des Arbeitsaufwandes gingen die Meinungen auseinander. Während einige Teilnehmer angaben, dass die Vorteile für die Sau (z. B. positiver Einfluss auf Tiergesundheit/Geburtsverlauf) gleichzeitig auch zu einem geringeren Arbeitsaufwand für den Tierbetreuenden führen, sorgte bei anderen Teilnehmern z. B. das Öffnen und Schließen des Kastenstandes oder das Einfangen der Ferkel für Behandlungen für einen erhöhten Arbeitsaufwand.
| Vorteile | Nachteile | |
| für die Sau |
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| für die Ferkel |
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| für den Tierbetreuenden |
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Bildübersicht 2-spaltig mit Hinweisbox
Abb. 1: Auswahl Kühe zur Klauenpflege im 6-Reiher Liegeboxenlaufstall mit zwei AMS
YouTube Links
Video direkt eingebettet
Bildstrecke Caroussel mit Überschrift im Bild
Bildstrecke Akkordeon
Aufmerksamkeit in Ordnung
- Ohrenspiel
- Tier verfolgt mit Kopf den Landwirt
- Tier kommt auf den Landwirt zu
- Tier hebt den Kopf
- Fellpflege
- Wiederkauen
- Aufmerksam, aktive und nach vorne gerichtete Ohren
- Neutraler Gesichtsausdruck
- Kopf oben gehalten
Aufmerksamkeit kontrollbedürftig
- apathisch, die Umwelt nicht wahrnehmend
- Tier reagiert nicht fluchtartig, extrem schreckhaft oder abwehrend auf äußere Reize und Ansprache im Vergleich zum sonstigen Verhalten
- Hängende Ohren
- Spannung im Gesicht (Zähne aufeinander pressen, Augen sind evtl. aufgerissen, die Augenlider aufgequollen oder die Augäpfel eingefallen, teilweise hängende Lieder oder gerunzelte Oberlider, Zusammenpressen der Nasenlöcher)
- angestrengte Atmung, schweres Schlucken, Schwitzen
- Lautäußerung: Stöhnen, Zähneknirschen
Tabelle mit Tabellenassistent
| Altersgruppe | Betäubung | Tötung |
|---|---|---|
| Ferkel < 5Kg | Kopfschlag | Entblutung |
| CO2 - Betäubung | CO2 - Tötung | |
| durchdringender Bolzenschuss ("Ferkelblitz") | Entblutung oder Rückenmarkszerstörung | |
| Schweine > 5Kg | durchdringender Bolzenschuss ("Ferkelblitz") | Entblutung oder Rückenmarkszerstörung |
| Elektrobetäubung (Gehirndurchströmung) | Elektrobetäubung (Gehirndurchströmung) |
Fazit
Gesetzliche Regelungen und der Anspruch an eine tiergerechte Mutterkuhhaltung, fordern einen ausreichenden Schutz vor widrigen Witterungseinflüssen für Mutterkühe und deren Kälber. Kältebelastende Situationen lassen sich mit Hilfe eines Witterungsschutzes, trockener Liegeflächen und Tieren bei guter Körperkondition und Gesundheit meistern. Hierbei sollten mehrere geschützte Bereiche bestehen, wodurch Probleme durch Sozialverhalten vermindert werden und die Zugänglichkeit des Witterungsschutzes für alle Tiere zu jeder Tageszeit möglich ist. Es bedarf einer kontinuierlichen Futter- und Wasserversorgung der Tiere, die auch bei widrigen Witterungsverhältnissen gewährleistet sein muss – Managementanpassung. Eine Tierkontrolle muss regelmäßig erfolgen, um Anpassungsreaktionen der Tiere und des Tierverhaltens zu erkennen und reagieren zu können. Die nachfolgende Checkliste für den Winter kann von Tierhaltenden zur Vorbereitung einer Haltung von Mutterkühen und deren Kälber (teilweise oder ganzjährig) im Freien genutzt werden. Auch die betriebliche Eigenkontrolle, nach § 11 (8) Tierschutzgesetz könnte sich an der vorliegenden Checkliste orientieren:
Fazit
Die Vorgaben für die Tierschutznutztierhaltungs-Verordnung und die Vorgaben für die Initiative Tierwohl decken sich weitgehend. Die ITW fordert zusätzlich ein höheres Platzangebot bei der Wartesauenhaltung, Beschäftigungsmaterial und Managementmaßnahmen wie Lüftungs- und Tränkewassercheck und regelmäßige Fortbildungen. Um an dem Förderprogramm Umbau der Tierhaltung teilnehmen zu können, ist ein größerer Aufwand im Stallbau und Management erforderlich.
Falls Sie sich für einen Stallumbau oder Neubau entscheiden, ist es immer hilfreich, einen Berater hinzuzuziehen, um finanzielle und bauliche Möglichkeiten auszuloten.
Literatur
DLG e. V. (2010). DLG Merkblatt 362 Klauenpflegestände. 1 Auflage. DLG e. V.
Elite Magazin. Drei Tipps, um die Klauenpflege zu erleichtern (2021). https://www.elite-magazin.de/herdenmanagement/drei-tipps-um-die-klauenpflege-zu-erleichtern-15982.html
Fiedler, A., Maierl, J. & Nuss, K. (2019). Erkrankungen der Klauen und der Zehen des Rindes. 2. Auflage. Georg Thieme Verlag, Stuttgart.
Hulek, M. (2005). Klauengesundheit & Klauenpflege. Stocker.
Kofler, J. (2012). Monitoring der Klauengesundheit in Milchviehherden und funktionelle Klauenpflege.
Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein (2020). Organisation und Management Klauenpflege. Seminar Klauenpflege.
Schleiter, H. (1966). Klauenpflege bei Haustieren. 3. Auflage. Hirzel Verlag, Leipzig.
Schneller, W. (1984). Gesunde Klauen-leistungsfähige Rinder: Bedeutung, Ursachen, Vorbeuge u. Behandlung von Klauenschäden. Schober.
Reßler, H. (2016). Wenn ein Klauenpflegeteam auf den Hof kommt. Hochstädter Bullenbote – Klauenpfleger. https://www.klauenpflege.de/site/assets/files/1603/seiten_aus_bullenbote_2016_1_end_web.pdf
Rosensteiner GmbH. Der eigene - gut organisierte Rinder-Pflegeplatz Checkliste:
https://rosensteiner.at/fileadmin/user_upload/Checkliste_Pflegeplatz.pdf
Weitere Informationen
Beschreibung der Zuchtwertschätzung für alle Schätzmerkmale bei den Milchrinderrassen, für die vit mit der Zuchtwertschätzung beauftragt ist:
www.vit.de/fileadmin/DE/Zuchtwertschaetzung/Zws_Bes_deu.pdf
Informationen der Rinderallianz zu RZGesund:
rinderallianz.de/holstein/rzgesund/
Informationen des Bundesverbands Rind und Schwein e.V. zur Zuchtwertschätzung:
www.rind-schwein.de/brs-rind/brs-zuchtwertschaetzung-2.html
RZ - Richtig züchten mit den Gesundheitszuchtwerten der deutschen Holsteinzucht:
richtigzuechten.de/allgemein/richtigzuechten-rzgesund.html