Zum Hauptinhalt springen

Ferkelaufzucht, Marktlage und ausgiebiger Austausch im Netzwerk

Netzwerktreffen der Impulsbetriebe Schwein in Nordrhein-Westfalen

Beim ersten Präsenztreffen der Impulsbetriebe in diesem Jahr trafen wir uns bei Attendorn im Sauerland. Anwesend waren neun Betriebsleiter*innen von Impulsbetrieben. Außerdem zwei Vertreterinnen aus der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), zwei Tierwohlmultiplikator*innen (von der Landwirtschaftskammer NRW) sowie eine Vertreterin der Geschäftsstelle des Tierwohl-Kompetenzzentrums Schwein und Netzwerkbetreuer*innen vom FiBL.

Das Programm startete mit einem Vortrag von Dr. Wilhelm Jaeger, der bei der Firma Tönnies die Abteilung Landwirtschaft leitet. In seiner Perspektive der Schweinehaltung in Deutschland wurde deutlich, dass der Fleischverzehr in Deutschland merklich rückläufig ist und sich gerade die Vermarktung von Produkten der Haltungsstufen 3 und 4 im Lebensmitteleinzelhandel schwierig gestaltet. Anschließend standen der interne Austausch und die Vernetzung der Impulsbetriebe im Mittelpunkt. In gewohnter Form stellten alle Betriebsleiter*innen, unterstützt mit Fotos, ihren Hof vor und berichteten über geplante sowie getätigte Umbaumaßnahmen. Die große Expertise der Runde führte zu lebhaften Fragerunden und Detaildiskussionen, die bis zum späten Abend fortgesetzt wurden.

Zwischendurch präsentierte Sandra Terletzki die Arbeit der Geschäftsstelle des Tierwohl-Kompetenzzentrums Schwein und die AGs, die einzelne Aspekte der Schweinehaltung bearbeiten, darunter die AG Buchtenstruktur, AG Kupierverzicht und AG Saugferkelverluste.

Der zweite Tag bot zwei Betriebsbesichtigungen. Josef Mertens vom Impulsbetrieb Schnieders-Hof lud ein, seinen Maststall mit Auslauf und organischem Beschäftigungsmaterial zu besuchen. Mertens bietet seinen Tieren ein großzügiges Platzangebot (1,5 m²) und reichlich frische Luft im Auslauf. Außerdem zieht er einen Teil der Ferkel selbst auf und verzichtet auf das Schwanzkupieren. Dank des guten Managements tritt Schwanzbeißen bislang nicht nennenswert auf.

Außerdem lernte die Gruppe den Betrieb Kampmann in Finnentrop kennen, der Sauen hält und die Ferkel an Josef Mertens liefert. Auch Kampmann arbeitet an einer zukunfts- und tierwohlorientierten Schweinehaltung. Dazu gehört Bewegungsfreiraum der Sauen in der Säugphase und eine große Gruppenhaltung im Wartestall.

Das gesamte Treffen stand im Zeichen der Vernetzung der Impulsbetriebe. Die guten Diskussionen und der intensive Austausch bereicherten die Veranstaltung und führten zu einem rundum positiven Feedback der Teilnehmenden.

Autor: Constantin Haupt, FibL Deutschland e.V,